Beim Thema Magen-Darm-Grippe können bestimmte Lebensmittel die Beschwerden lindern und zur Genesung beitragen. Andere Lebensmittel hingegen sollten gemieden werden. Am Joghurt scheiden sich die Geister.
Grundsätzlich gilt Joghurt als förderlich für die Darmgesundheit. Doch gilt das auch bei akuten Beschwerden wie einer Magen-Darm-Grippe und/oder Durchfall? In diesem Artikel erfährst du, wie du Joghurt und andere Sauermilchprodukte optimal für deine Darmgesundheit einsetzen kannst und was du bei einer akuten Magen-Darm-Grippe beachten solltest.
Was ist ein Magen-Darm-Infekt und wie äußert er sich?
Ein Magen-Darm-Infekt oder eine Magen-Darm-Grippe ist eine häufige Erkrankung, die durch verschiedene Bakterien oder Viren ausgelöst werden kann. Es kommt dabei zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Blähungen. Diese Symptome können sehr unangenehm sein und dein allgemeines Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
Dein Immunsystem ist dabei stark gefordert, die infektiösen Erreger zu bekämpfen. In der Regel wird empfohlen, auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten und auf Schonkost zu setzen, um den Darm zu entlasten und wieder eine intakte Darmflora herzustellen.
Die gängigsten Symptome sind:
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Durchfall
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Übelkeit
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Erbrechen
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erhöhte Temperatur
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Bauchschmerzen
Sollten deine Symptome länger anhalten oder solltest du über längere Zeiträume hinweg wiederkehrende Probleme mit deiner Verdauung und deinem Magendarmtrakt haben, ist ein Besuch beim Arzt unbedingt ratsam. Nicht allen Erkrankungen am Verdauungssystem kann mit Hausmitteln und Ernährung beigekommen werden.
Manchmal deuten die Beschwerden auf tieferliegende Ursachen und gegebenenfalls eine chronische Erkrankung hin, wie Morbus Crohn oder ein Reizdarmsyndrom. Diese erfordern eine entsprechende medizinische Behandlung.
Warum Joghurt gut für den Magendarmtrakt ist
Grundsätzlich gelten Joghurt und andere probiotische Produkte auf Sauermilchbasis als wahre Wundermittel für die Darmgesundheit. Sie enthalten Milchsäurebakterien, die sogenannten Probiotika, wie beispielsweise den Lactobacillus bulgaricus, Lactobacillus casei oder Bifidobacterium bifidum.
Warum sind diese Bakterien so gut für die Darmgesundheit?
Im menschlichen Darm leben tausende Stämme verschiedener Bakterien-Kulturen. Insgesamt kommt ein Durchschnittsdarm auf etwa hundert Billionen einzelner Mikroorganismen – das entspricht einem Gewicht von geschlagenen ein bis zwei Kilo. Diese kunterbunte Mischung an Bakterien bildet die natürliche Darmflora und das individuelle Mikrobiom.
Die Wirkung von Joghurt auf die Darmflora
Ein gesundes Mikrobiom besteht aus möglichst vielen guten Bakterien, die der Darmflora zuträglich sind. Einige dieser Bakterien kann der Körper selbst bilden, andere wiederum nicht. Dazu zählen Probiotika, wie sie in Joghurt und anderen Milchprodukten auf Sauermilchbasis enthalten sind. Probiotika sind lebensfähige Mikroorganismen, die Abwehrstoffe im Darm bilden, die Verdauung fördern und schädliche Bakterien abwehren und bekämpfen.
Alleinstellungsmerkmal von Probiotika ist außerdem, dass sie, anders als viele andere Bakterien, die Magen-Darm-Passage überwinden können und so auch in den Dickdarm gelangen.
Warum ist ein gesunder Magen-Darm-Trakt so wichtig?
Der Darm gilt schon lange als das zweite Gehirn unseres Körpers und ein vielfältiges Mikrobiom mit möglichst vielen verschiedenen Bakterienstämmen ist für die Gesundheit des Gesamtsystems äußerst zuträglich. Wissenschaftler sprechen hier von der Darm-Hirn-Achse oder dem Darmgehirn: Der Darm sendet Nervenimpulse ans Gehirn und umgekehrt. Somit hat die Darmgesundheit auch erhebliche Auswirkungen auf das mentale und seelische Gleichgewicht.
Folgende Vorteile hat eine gesunde Darmflora:
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fördert regelmäßigen Stuhlgang und damit die natürliche Entgiftung des Körpers
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beugt Verdauungsproblemen wie Verstopfung, Durchfall oder Darmträgheit vor
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regt den Stoffwechsel an
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stärkt das Immunsystem
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fördert Stressresilienz und psychische Balance
Insgesamt wirkt sich ein gesundes und vielfältiges Mikrobiom also äußerst positiv auf die Gesundheit und das gesamte Wohlbefinden aus. Joghurt und andere Milchprodukte auf Sauermilchbasis tragen in jedem Fall einen großen Teil dazu bei.
Die richtige Ernährung bei Magen Darm Erkrankungen
Die Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Magen-Darm-Erkrankungen. Bei Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen ist es wichtig, dem Körper die nötigen Nährstoffe zu liefern, um eine schnelle Genesung zu unterstützen.
Was du bei Magen-Darm-Grippe vermeiden solltest
Vor allem gilt aber die Regel: Bei akuten Beschwerden wie Durchfall oder Krämpfen ist Schonkost angesagt. Auch Joghurt sollte in den ersten 1–2 Tagen der Erkrankung nicht konsumiert werden. Der in Joghurt und anderen Milchprodukten enthaltene Milchzucker, Lactose, kann bei akuten Darminfekten schlechter verarbeitet werden. Das führt wieder zu Durchfall. Das liegt daran, dass die körpereigene Lactase – die Darmbakterien, die für die Zersetzung der Lactose verantwortlich sind – bei Durchfall und ähnlichen Erkrankungen nicht richtig funktionieren.
Schonkost in der Akutphase
In den ersten 1–2 Tagen solltest du dich deshalb Schonkost zu dir nehmen oder ganz fasten. Als hilfreich erweisen sich beispielsweise folgende Hausmittel:
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viel Flüssigkeit (Kamillen- und Fencheltee, warme Brühe, lauwarmes Wasser ohne Kohlensäure)
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gedünstetes Gemüse, vorzugsweise als Stampf oder Brei, ggf. mit Kartoffeln vermengt
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einfache Kohlenhydrate wie Reis, Zwieback, Weißbrot, die die Darmtätigkeit hemmen
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Salze und Elektrolyte
Nach der Akutphase: Aufbaukost mit Joghurt & Co
Hast du das Schlimmste überstanden und sind die stärksten Symptome abgeklungen, geht es langsam wieder ans Essen. Nun steht schonende Aufbaukost auf dem Programm. Um deine Verdauung jedoch nicht gleich zu überfordern, solltest du auf kleine Portionen achten und Milch nur in Form von Sauermilchprodukten zu dir nehmen. Denk daran: Die Lactose kann von der Lactase immer noch nicht wieder in vollem Umfang verarbeitet werden.
Kleine, aber regelmäßige Portionen Joghurt und Probiotika sind jetzt das beste Hausmittel, um wieder auf die Beine zu kommen. Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir enthalten gesunde Bakterien, die die Verdauung regulieren und das Wohlbefinden verbessern.
Joghurt-basierte Smoothies für einen stabilen Magen
Joghurt-basierte Smoothies können in den Aufbautagen eine köstliche und gesunde Möglichkeit sein, die Verdauung zu unterstützen, Magenschmerzen zu lindern und die Darmflora nach der Erkrankung wieder auf Vordermann zu bringen.
Mit Hilfe der in Milchprodukten enthaltenen Probiotika, können sie aktiv zur Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts beitragen. Zudem liefern sie auch bei Durchfall wichtige Nährstoffe. Selbstverständlich variieren die Bedürfnisse jedes Menschen, deshalb ist es wichtig, individuelle Verträglichkeit zu beachten.
Wähle einen Smoothie, der neben Joghurt auch ballaststoffreiches Obst enthält, und du hast ein leckeres und bekömmliches Lebensmittel, das das Essen während deines Genesungsprozesses angenehmer gestaltet. Smoothies haben außerdem den Vorteil, dass sie langsamer verstoffwechselt werden als feste Nahrung. Das entlastet den noch nicht wieder ganz intakten Darm zusätzlich.
Weitere Hausmittel und Lebensmittel gegen Magen-Darm-Infekte
Bei Magen-Darm-Infekten suchen viele Patienten nach effektiven Hausmitteln und hilfreichen Lebensmitteln zur Linderung ihrer Beschwerden. Sind die ersten 1–2 Tage mit akuten Symptomen, Erbrechen und Durchfällen überstanden, können Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch oder Kefir mit ihren nützlichen Bakterien und Mikroorganismen eine wertvolle Unterstützung bieten.
Auch das richtige Gemüse, vor allem solches mit vielen Ballaststoffen, kann hilfreich sein.
Bei Blähungen und Unwohlsein im Bauch ist es jedoch ratsam, auf Lebensmittel wie Cola zu verzichten. Solche Maßnahmen können dazu beitragen, das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Vermeidbare Fehler bei Magen-Darm-Infekten
Die Ernährung während eines Magen-Darm-Infekts, verursacht durch Viren oder Bakterien, sollte mit Bedacht gewählt werden. Allem voran unterstützt eine Schonkost den Heilungsprozess.
Dabei sind Salzstangen ein klassisches Mittel gegen Übelkeit und Durchfall, während milchzuckerhaltige Lebensmittel zunächst gemieden werden sollten, da sie die Beschwerden verschlechtern könnten.
Mythos Cola und Salzstangen
Ein typischer Mythos ist beispielsweise die viel gepriesene Kombination aus Cola und Salzstangen: Cola steht in dem Ruf, Durchfall zu lindern. Das Gegenteil ist jedoch korrekt: Zwar liefert Cola dem Körper Flüssigkeit, die er so dringend braucht, sie besteht jedoch zu zwei Dritteln aus Zucker, was den Durchfall noch verstärkt. Auch die in Cola enthaltene Phosphorsäure und Kohlensäure reizen den Darm zusätzlich. Außerdem ist in Cola Koffein enthalten, das wiederum die Nieren dazu anregt, Kalium abzusetzen – die Unterversorgung an Nährstoffen wird also noch befeuert.
Salzstangen sind derweil nicht per se schlecht bei Magen-Darm-Infekten – allerdings sind sie auch nicht so gut wie ihr Ruf. Zwar sind sie leicht verdaulich, gut bekömmlich und führen dem Körper Salz zu, dass er jetzt dringend benötigt. Jedoch fehlt die Versorgung mit weiteren essenziellen Elektrolyten gänzlich. Hierfür sind leichte Brühen, wie Gemüse- oder Hühnerbrühe die beste Wahl.
Prävention von Magen-Darm-Infekten: Wie Joghurt helfen kann
Probiotika spielen bei der Prävention von Magen-Darm-Infekten eine wichtige Rolle und naturbelassener Joghurt ist hier der wichtigste Lieferant. Mit seiner natürlichen Quelle an gesunden Bakterien kann er unser Immunsystem stärken, die Darmflora ausbalancieren und so das Risiko von Infektionen mindern.
Eine reine Joghurt-Diät ist jedoch nur über kurze Zeiträume zu empfehlen. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, hochwertigen Fetten und komplexen Kohlenhydraten sowie ausreichend Flüssigkeit in ungesüßter Form sind ebenso bedeutsam. Bei bestehenden Unverträglichkeiten gegen Milchzucker sollte mit dem Arzt eine alternative Quelle von Probiotika besprochen werden. Zu empfehlen sind:
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Probiotika: Naturjoghurt, Kefir und Dickmilch
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Nüsse und Kerne
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Vollkornprodukte und Ballaststoffe
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schonend gegartes Gemüse und Rohkost
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hochwertiges Fett wie kalt gepresstes Olivenöl oder Leinsamenöl
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Wasser und Kräutertee
Wissenschaftliche Studien zur präventiven Wirkung von Joghurt
Wissenschaftliche Studien aus der Medizin zum Thema Prävention von Magen-Darm-Erkrankungen mit Joghurt, Milch und anderen Milchprodukten zeigen interessante Ergebnisse.
So ergab eine Studie, dass die regelmäßige Aufnahme von Joghurt und Buttermilch das Risiko für Durchfall bei den Patienten reduzieren kann. Dies liegt an den gesunden Bakterien, die in diesen Produkten enthalten sind und die unsere Darmflora stärken. Im Fall von Magen-Darm-Erkrankungen ist es also ratsam, solche Milchprodukte zu essen.
Sie versorgen den Körper zusätzlich mit wichtigen Nährstoffen und unterstützen so unsere allgemeine Gesundheit und Lebensqualität.
Einfache und leichte Joghurt Rezepte zur Unterstützung der Genesung
Leichte Joghurt-Rezepte können Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall dabei unterstützen, wieder zu Kräften zu kommen. Versuche einmal, zum Frühstück frisches Obst oder Naturjoghurt zu mischen, Joghurt-Smoothies mit Früchten oder Salat mit selbst gemachter Joghurt-Honig-Soße und einem Topping aus Kernen und Samen.
Diese Kombination versorgt den Körper nicht nur mit wichtigen Vitaminen und Ballaststoffen, sondern liefert auch Flüssigkeit und fördert die Genesung. Ebenfalls empfehlenswert ist Buttermilch, ein weiteres Produkt aus der Gruppe der sauren Milchprodukte, das besonders bekömmlich ist – und angeblich auch noch schön macht!
Außerdem ist es hilfreich, nicht zu viel auf einmal zu essen, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten. Japaner achten beispielsweise darauf, den Magen bei jeder Mahlzeit nur zu drei Vierteln zu füllen. Sie hören auf zu essen, wenn sie nicht mehr hungrig sind – nicht erst, wenn sie spürbar satt sind.
Bei Unsicherheiten, frage deinen Arzt nach weiteren hilfreichen Ratschlägen.
Das Fazit: Joghurt bei Magen-Darm-Infekt
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Joghurt bei einem Magen-Darm-Infekt einen wertvollen Beitrag zur Genesung leisten kann – und zur Vorbeugung. Die in Milchprodukten enthaltenen Probiotika unterstützen die Verdauung und können Schmerzen sowie Durchfall lindern. In Akutphasen ist jedoch Schonkost mit Lebensmitteln ohne Probiotika angesagt.
Joghurt ist mehr als nur ein Lebensmittel, sondern ein natürlicher Helfer, der Gesundheit und Wohlbefinden verbessert. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Anforderungen und Reaktionen jedes Menschen zu berücksichtigen. Nicht jeder verträgt Milch und Milchprodukte gleichermaßen gut. Ein individueller und ausgewogener Ernährungsplan sollte stets das Ziel sein. In Zweifelsfragen, konsultiere bei Magen-Darm-Beschwerden deinen Arzt.